(Neunkirchen, 12. April 2023) Die Vorbereitungen für das künftige Keramikmuseum im Neunkircher KULT. Kulturzentrum laufen auf Hochtouren. Ein wichtiger Schritt erfolgt nun mit der Gründung der „Stiftung Hannelore Seiffert für internationale Keramikkunst“.

Oberbürgermeister Jörg Aumann sagte: „Ich freue mich, dass mit der Stiftungsgründung nun ein wichtiger Schritt bei der Realisierung des
„KKM KeramikKunstMuseum Stiftung Hannelore Seiffert“ getan ist. Ich bedanke mich im Namen der Stadt sehr herzlich bei der Stifterin Hannelore Seiffert. Auch danke ich dem Förderkreis Städtische Galerie/Museum Neunkirchen e.V. sowie dem Team der Neunkircher Kulturgesellschaft, die mit Herzblut an der Umsetzung des Museumsprojekts arbeiten.

Mein Dank geht außerdem an die Fraktionen des Stadtrats, die sich für die Schaffung unseres Keramikmuseums ausgesprochen haben. Die Stadt fördert das neue Museum mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 51.500 Euro.“
 
Über einen Zeitraum von fast 30 Jahren hat die renommierte Sammlerin Hannelore Seiffert eine herausragende Kollektion keramischer Kunst zusammengetragen, stets unter der Prämisse: zeitgenössisch, international und einzigartig. Zum Bestand zählen aktuell über 1.100 Objekte von mehr als 417 Künstlerinnen und Künstlern aus über 38 Ländern. Große Teile der Sammlung gehen nun in die eigens gegründete „Stiftung Hannelore Seiffert für internationale Keramikkunst“ über.
 
In dem für die Region einmaligen „KKM KeramikKunstMuseum Stiftung Hannelore Seiffert“ werden ausgewählte Werke aus der Sammlung ab Sommer 2023 dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Im Erdgeschoss des Neunkircher KULT. Kulturzentrums wird auf rund 250 Quadratmetern zu sehen sein, welche enorme Bandbreite an gestalterischen Möglichkeiten das Material Ton bietet. In der Erstpräsentation sollen ca. 150 Exponate von nationalen und internationalen Keramikkünstlerinnen und -künstlern gezeigt werden. Figurative Arbeiten treffen auf Objekte mit abstrakten Formen. Gefäßkeramiken, die durch raffinierte Glasurtechniken bestechen, sind ebenso zu sehen wie Werke, bei denen man auf den ersten Blick nicht erkennt, dass es sich tatsächlich um Keramik handelt.
 
Die „Stiftung Hannelore Seiffert für internationale Keramikkunst“ ist eine nichtselbständige Stiftung und wird treuhänderisch verwaltetet von der Neunkircher Kulturgesellschaft. Neben der Stifterin Hannelore Seiffert werden im Kuratorium tätig sein: Markus Müller (Geschäftsführer Neunkircher Kulturgesellschaft gGmbH), Nicole Nix-Hauck (Leiterin Städtische Galerie Neunkirchen), Michael Linnebacher (Förderkreises Städtische Galerie/Museum Neunkirchen e.V.) sowie Monika Gass, ehemalige Leiterin Keramikmuseum Westerwald Höhr-Grenzhausen, aktuell Vizepräsidentin der AIC/ICA (International Ceramic Academy, Genf).
 
Das „KKM KeramikKunstMuseum Stiftung Hannelore Seiffert“ wird, laut einstimmigem Stadtratsbeschluss vom Dezember 2022, von der Kreisstadt Neunkirchen mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 51.500 Euro gefördert. Seine Realisierung wird ferner mitgetragen durch den Förderkreis Städtische Galerie/Museum Neunkirchen e.V. und unterstützt durch eine großzügige private Spende.

Museum und Stiftung werden von Neunkircher Kulturgesellschaft verwaltet. Die künstlerische und organisatorische Leitung des Museums wird von der Leitung der Städtischen Galerie Neunkirchen wahrgenommen.
 
Hannelore Seiffert, geboren 1943 in Darmstadt, lebt seit den 1960er Jahren im saarländischen Schiffweiler. Ihre erste Begegnung mit Ton als künstlerisches Medium hatte sie 1992. Sie war selbst als Keramikerin tätig und besuchte zahlreiche Workshops bei international bekannten Keramikerinnen und Keramikern. Schließlich wurde das Sammeln von keramischen Objekten zu ihrer großen Leidenschaft, und so trug sie in den letzten 30 Jahren über 1.000 Werke zusammen.

Hannelore Seiffert schreibt als Autorin für nationale und internationale Fachzeitschriften und ist Jurymitglied in verschiedenen Kunstpreisen. Seit 2003 ist sie Mitglied des Künstlerkreises Neunkirchen. Seit 2007 gehört Hannelore Seiffert der AIC/ICA (International Ceramic Academy, Genf) an – dies als einzige Sammlerin aus Deutschland.

Das KULT. Kulturzentrum beherbergt die Stadtbibliothek im neuen Anbau, das VHS-Zentrum mit der Verwaltung der Kulturgesellschaft, der Musik- und der Musicalschule, die Städtische Galerie mit Kinder- und Jugendatelier und den Probenraum im Bühnenhaus des ehemaligen Bürgerhauses.

In der rekordverdächtigen Bauzeit von anderthalb Jahren wurde das Bürgerhaus komplett umgebaut und ein Verbindungstrakt zum "alten Amtsgericht" für die Stadtbibliothek errichtet. Für das neue Zentrum standen insgesamt Mittel in Höhe von 1,3 Mio € zur Verfügung, wobei das Saarland die Hälfte aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beisteuert.

Ohne diese Förderung, so der damalige Oberbürgermeister Jürgen Fried, hätte die Kommune das Projekt nicht stemmen können. Fried dankte allen Beteiligten, die sich manchmal bis zur Belastungsgrenze eingesetzt haben, anlässlich der Eröffnung am 12. Dezember 2015. "Sie haben mit diesem Zentrum eine erfolgreiche Punktlandung gesetzt!"