Inhaltsbereich

Neue Kimoto-Skulptur „Zeiten – Fluss“ auf dem Lübbener Platz eingeweiht

Oberbürgermeister Jörg Aumann hat am Freitag, 26. Januar, im Beisein zahlreicher Gäste ein neues Großkunstwerk in der Neunkircher Innenstadt offiziell eingeweiht. Die Skulptur steht nahe der Kurt-Schuhmacher-Brücke zwischen dem Lübbener Platz und dem Ende der Bahnhofstraße. Den Standort nahe der Blies hat die Stadtverwaltung im Sinne des Künstlers Seiji Kimoto gemeinsam mit dessen Witwe Ursula Kimoto gewählt.

Oberbürgermeister Jörg Aumann enthüllt die neue Kimoto-Skulptur „Zeiten – Fluss“ auf dem Lübbener Platz. | Foto: Kreisstadt Neunkirchen/Streb

Die Skulptur „Zeiten – Fluss“

Bei dem Werk handelt es sich um eine der letzten Arbeiten des japanisch-saarländischen Künstlers Seiji Kimoto. Die Skulptur wurde nach dessen Entwürfen posthum realisiert und trägt den Titel „Zeiten – Fluss“.

Bestehend aus 3,8 Tonnen verzinktem und lackiertem Stahl zeigt die fast 5 Meter hohe und über 6 Meter lange Skulptur Umrisse von Menschen im Fluss. Obwohl die Figurengruppe aus massivem Stahl gefertigt wurde, strahlt sie große Leichtigkeit aus. Das gewählte Material erinnert an die Geschichte der Stadt. Die Transparenz der Skulptur symbolisiert sowohl ein friedvolles Miteinanderleben, ist aber zudem auch Abbild für den Strukturwandel Neunkirchens von der Hüttenstadt zur modernen Dienstleistungsstadt.

Der Künstler und sein Werk

Seiji Kimoto wurde 1937 in Osaka geboren, kam 1967 nach Deutschland und lebte als freischaffender Künstler in seiner Wahlheimat Wiebelskirchen. Neunkirchen war Kimoto persönlich und künstlerisch eng verbunden. Am 27. April 2022 verstarb Seiji Kimoto im Alter von 85 Jahren.

Kimoto war als Kind vom Ende des II. Weltkrieges und durch das Erleben des US-Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki zutiefst geprägt. So war ein wesentlicher Schwerpunkt seiner Arbeiten der Mensch im Spannungsfeld zwischen Macht und Ohnmacht. Verwurzelt in der traditionellen japanischen Kunst, zugleich aber nachhaltig geprägt durch westliche Impulse, entwickelte er eine unverwechselbare Handschrift und Symbolik.

Vor allem durch seine Skulpturen und Installationen im öffentlichen Raum wurde Kimoto international bekannt. Seine Arbeit umfasst aber darüber hinaus auch Wandobjekte, Tuschearbeiten und Kalligrafien. Mit seinen Werken im öffentlichen Raum hat Kimoto in Neunkirchen, an vielen Orten im Saarland und weit über die Region hinaus immer wieder sichtbar Zeichen gesetzt gegen Gewalt und Unterdrückung und für Freiheit, Toleranz und Verständigung. In Neunkirchen hat Kimoto mit dem Mahnmal für Fremdarbeiter im Neunkircher Hüttenpark 1997 erstmals Zeichen gesetzt. Seit März 2015 steht das Mahnmal neben dem Wasserturm.

Zu seinem Werk zählen unter anderem Wandgestaltungen im saarländischen Landtag und im Saarbrücker Rathaus, Skulpturen und Reliefs in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen.

Kategorie: Kultur & Veranstaltungen

Rechter Inhaltsbereich