Ziel der Zusammenarbeit ist es, komplexe Planungs- bzw. wichtige Geschäftsprozesse produktiver, schneller und kostenoptimierter zu steuern und damit auch flexibler auf Kundenanfragen reagieren zu können. Der heutige, offizielle Startschuss zur Entwicklung des neuen Systems bildet hierfür den Auftakt.
Wachsende Herausforderungen im Zuge der Energiewende
Die aktuelle Transformation der Energieversorgung stellt kommunale, mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen, die zunehmend Ressourcen wie Kapital oder Personal binden. Um hierfür „neue“ Kapazitäten zu schaffen, müssen Geschäftsprozesse verschlankt und standardisiert, homogenisiert und automatisiert werden. Daher haben sich die Partner entschlossen, ihre bestehenden ERP- sowie die energiewirtschaftlichen Systeme unternehmens- übergreifend mit gemeinsamen Standards neu aufzustellen. Nach Überzeugung der Vertragspartner wird die gemeinsame Zusammenarbeit auch dazu beitragen, dass die Unternehmen den dynamischen Marktentwicklungen und hohen regulatorischen Anforderungen von Seiten der Politik und BNetzA agiler und widerstandsfähiger begegnen können.
Bereits heute ist sicher: Bürger und Kunden profitieren von regionalen Versorgungspartnern, die ihren Auftrag zur Daseinsvorsorge zuverlässig und kundennah im Sinne der Region gestalten, aber auch innovative Lösungen anbieten und die Kunden sicher und kompetent durch die Energiewende begleiten. Alle drei Häuser werden auch in der Zukunft auf eine individuelle Betreuung mit regionalen Ansprechpartnern direkt vor Ort setzen.
Bündelung von Know-how und Ressourcen
Ein Enterprise Resource Planning-System (ERP) unterstützt sämtliche betriebswirtschaftlichen Prozesse. Es enthält Module für die Bereiche Beschaffung und Vertrieb, Anlagenwirtschaft, Personalwesen sowie Finanz- und Rechnungswesen, die über eine gemeinsame Datenbasis miteinander verbunden sind. „Mit der Kooperation wird eine Optimierung von Geschäftsprozessen einhergehen, verbunden mit dem Ziel, Synergiepotenziale zu heben,“ so Julian Wollscheidt, Geschäftsführer der Stadtwerke Völklingen Holding GmbH. „ERP- Systeme sind das Herzstück eines jeden Unternehmens“, erläutert Wollscheidt.
„Deshalb ist es auch so wichtig, diese immer auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. Nur so können wir unsere Unternehmensprozesse effizient, zukunftsfähig und natürlich auch kostenoptimiert gestalten.“
„Bereits 2022 haben wir uns untereinander über die digitale Unternehmenssteuerung ausgetauscht“, erinnert sich Dr. Ralf Levacher, Geschäftsführer der Stadtwerke Saarlouis. „Dabei hat sich herauskristallisiert, dass wir die besten Ergebnisse erzielen, wenn wir uns zusammentun und unsere ERP-Systeme gemeinsam modernisieren. Ebenso war allen bewusst, wie einmalig eine Kooperation dreier Stadtwerke in dieser Tiefe ist.“ „Jetzt ist es nach meinem Dafürhalten naheliegend, weitere Projekte nach diesem Modell in anderen Bereichen wie Netzausbau aufzusetzen und gemeinsam anzugehen,“ führt Dr. Levacher aus.
Zudem erlangen die drei Versorger, die zusammen 160.000 Einwohner mit Strom, Gas, Trinkwasser und Fernwärme versorgen, gemeinsam eine größere Marktstellung als jeder für sich alleine. „Jedes der drei Unternehmen spart Entwicklungskosten. Darüber hinaus können wir uns später im laufenden Betrieb permanent austauschen und voneinander lernen“, argumentiert Marcel Dubois, Vorstand der KEW Kommunale Energie und Wasserversorgung AG Neunkirchen. „Unsere neue ERP- Plattform ist speziell auf die Erfordernisse der Energiewirtschaft ausgerichtet. Sie kann künftig einen Marktstandard setzen,“ ergänzt Dubois. Damit sei sie auch geeignet für andere Versorger. Die drei Stadtwerke seien offen für weitere Kooperationspartner aus der Region oder aus anderen Teilen Deutschlands, verlautbarten die Geschäftsführer anlässlich der heutigen Pressekonferenz.
Eines sei sicher: Gewinner dieser Transformation ist der Kunde. Von schlanken, effizienten Strukturen, zuverlässigen und zukunftssicheren Versorgungs- und Dienstleistungen am Puls der Zeit sowie flexibleren, digitalen Möglichkeiten werden die Kunden aller drei Energieversorger profitieren.